Supervision
An einem Strang ziehen: Für ein gutes Miteinander im Team
Für Teams ist Supervision eine Chance, ihr Zusammenarbeiten gemeinsam zu definieren oder zu verhandeln, (Arbeits)Beziehungen zu gestalten sowie projekt- oder fallbezogen Unterstützung für ihr Tagesgeschäft zu erhalten.
Es geht um das Miteinander im Team:
- Wie wir zusammenwachsen: Vertrauen
- Was wir gemeinsam wollen: Ziele
- Wie wir miteinander umgehen: Regeln und Werte
- Wie wir Meinungsverschiedenheiten handhaben: Konflikte
- Wie wir Veränderung annehmen und mit Unsicherheit umgehen: Komplexität
- Wie wir Rollen aus- und Aufgaben erfüllen: Verantwortung wahrnehmen
- Wie wir unsere Position(en) angemessen vertreten: innerhalb und nach außen
- Wie wir miteinander reden: wertschätzende Kommunikation
- Wie wir unterschiedliche Bedürfnisse und Erlebniswelten, Gefühle und Erwartungen berücksichtigen: Mensch sein
Fallsupervision: Beziehungen mit Klienten und Kunden gestalten
Menschen in (psycho)sozialen oder erziehenden Berufen sind vor allem eines: Beziehungsarbeiter. Der Kern ihrer Leistung ist, den Betreuten einen Kontakt anzubieten, der zugleich „echt“ und „anders als echt“ ist. So entstehen „sichere“ Begegnungen, in denen die Betreuten für ihre Entwicklung günstige Erfahrung machen können.
Das kann sehr herausfordernd sein – für Betreuende und Betreute, Eltern und Angehörige, gleichermaßen. Was ist eine günstige Erfahrung – und wer darf das für andere bestimmen, insbesondere, wenn die Betreuten Erwachsene sind? Wie viel Nähe braucht es – und wie viel Distanz – damit neues Verhalten, Denken und Fühlen für den Klienten möglich wird? Und wie sehr verändert der Kontakt den Betreuenden?
Rollenverschiebungen, -wechsel und -verwirrung lassen sich in der Fallsupervision betrachten und klären. Es entsteht Raum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch unter Kolleg:innen. Manches lässt sich aus neuen Perspektiven beleuchten.
So können wir Situationen neu auffassen oder einordnen, wodurch Handlungsalternativen logisch werden, an die wir bisher nicht gedacht haben. Zugleich entstehen Mut und Freiheit, vor neuem Hintergrund eigene Ideen zu entwickeln und ihre Wirkung für sich und die Betreuten auszuprobieren.
Einzel- und Leitungssupervision: siehe Coaching
Wesenskernarbeit mit Teams und Organisationen: Störungen und Potenziale entfalten
Aus Sicht der Prozessarbeit geht es darüber hinaus darum, das Wesen des Teams zu erfassen und zu entfalten. Denn nicht nur jeder einzelne hat diese Tendenz. Auch größere Gesamtheiten haben eine „Wesenheit“, ein einzigartiges Potenzial, das spürbar ist und, wie das Individuum, nach Entfaltung strebt.
Wo immer dieses Streben blockiert oder begrenzt wird, kann auf der unbewussten Ebene ein unwillkürlicher Prozess entstehen, der sich in Form von Störungen bemerkbar macht. Das Team wird „unproduktiv“. Was also macht das Team aus? Und was kann bisher nicht gelebt werden, das aber große Energie freisetzen könnte?
Auch im Team werden aus dieser Sicht Störungen zu Quellen essenzieller Information und zu einer unschätzbaren Ressource: Sie zeigen an, wo wesentliche Energien nicht fließen und verborgene Möglichkeiten Beachtung suchen. Auch in der Team-Supervision machen wir die Störung also nicht weg. Wir suchen sie gezielt auf, um sie zu entfalten und ihre Essenz für das Team zu erschließen.